Wenn Promis sich selbst beweihräuchern

Ich weiß gar nicht was ich ekelhafter finden soll, die Promis an sich, oder die tollen Veranstaltungen, die in das neudeutsche Wort "Charity" getaucht werden, um ihnen was international wohltätiges zu geben.

Charity ist ja, wenn mann von wohlhabenden Promis Geld kassiert und dies, natürlich abzüglich der Bewirtungskosten, an karitative Zwecke weiterleitet.Nicht das finanzielle Hilfe etwas Schlechtes ist, aber der drumherumliegende Pomp, und das aufgeblasene Getue ist entbehrlich.

Ganz oben im Charity-Planungs-, und Vergnügungskomitee sind die Ohoven´s (also Ute und Ciara), bei denen man sich fragt wer davon Mutter oder Tochter ist. Aber zum Glück läßt sich das reichgeborene Töchterchen die Lippen gern mal zu Schlaubooten aufpusten um sie von Mutti unterscheiden zu können. Und diese beiden Philanthropen laden dann Leute wie Reiner Calmund ein, dessen Essenskonsum der letzten Jahrzehnte schon einige SOS-Kinderdörfer hätte versorgen können, dazu kommen Olli Kahn, Michael Schanze (hauptsache er singt nicht oder begrabbelt Kinder), Mario Basler und Alexander Pusch (waaaas, sie kennen DEN Jahrhundert-Fechter nicht? Macht nix, ich auch nicht...Fechten is eh schwul).

Aber weil der ganze Bums auch noch ein Motto haben muß, kriegt das Wohltat-Ding einen traurigen wie schwungvollen Anlaß, hinter dem dann jeder Promi "voll total" und "mit aller seiner zur Verfügung stehenden Unterstützung" steht. Der Auslöser sind ja immer Themen wie Antisemitismus, Rassismus oder Integration, also alles Themen gegen die man ja unmöglich sein kann, und bei denen sich vornehmlich Schauspielerinnen auch ein Tränchen rausdrücken können. Mir fällt es auch immer wieder schwer zu glauben, dass die Geladenen wirklich an dem Thema interessiert sind, ich denke sie bekommen Geld , Publicity oder beides. Somit ist es für Promi wie Veranstalter eine Win-Win-Situation, auch wenn beiden das beworbene Thema am Steißbein vorbeischießt. Solange am Ende nach dem exzessiven Schampus-Gesaufe noch ein Überschuß entsteht den man spenden kann ist alles in Ordnung.

Heißt das Thema "Schlaganfall" holt man sich die wirklich bedauernswerte Monica Lierhaus und läßt sie "für die Sache" über die Bühne stolpern. Natürlich begleitet von stehenden Ovationen und Ovulationen, Tränen und Beifall. Vielleicht hat man ja auch Glück und "die Ferres" hat "Maschi" in den Anzug gestopft, den Vokuhila gemäht und ihn zum Ballsaal geschliffen. Da freuen sich die Presseleute schon die beiden auf Fotos zu digitalisieren, oder Dinge über ihre "neuen Projekte" zu erfahren.

Als Atheist glaube ich zwar nicht an sonderlich viele Dinge, aber wenn es einen Himmel gibt......dann kommen diese ganzen Wohltäter wohl nicht dort hin.

Ach ja , und wenn Sie das nächste mal die Promi-Klatsch-Erwachsenen-Bravo bei ihrem Hausarzt lesen, und darüber sinnieren wie mutig die Auftritte von Monica Lierhaus sind, oder wie toll Jenny Elvers-Soundsohagen ihren Entzug durchsteht, dann überlegen sie mal wieviele behinderte Menschen sie in der Öffentlichkeit gesehen haben in letzter Zeit, die ohne Applaus und ihre Bewunderung auskommen müssen.

So long.....

MG 05/2013

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